Alexandra Sedelmeyer
Fallbeispiele aus der Praxis
Die folgenden anonymisierten Fallbeispiele aus meiner Coaching Praxis zeigen auf, wie ich als Coach meine Klienten unterstützen konnte, ihre Ressourcen zu mobilisieren und Selbstfürsorge zu praktizieren.
Meine Klientin, eine Frau Ende 40 ist vor gut 10 Jahren aus ihrer alten Heimat weggezogen, um sich gute 500 km entfernt erfolgreich ihr neues Leben aufzubauen. Familie und Freunde hat sie in der alten Heimat zurückgelassen und in den letzten Jahren oft gehadert, ob sie wieder zurückziehen soll – obwohl sie einen gewissen Unwillen verspürt. Es gibt hochbetagte Familienmitglieder, denen sie sich emotional verpflichtet fühlt und die sie in ihren Entscheidungen für die Zukunft, beruflich als auch privat, einschränken.
Wir haben ursächlich an der Frage des Lebensmittelpunktes gearbeitet und durch eine von mir angeleitete Imaginationsübung hat die Klientin anschließend ganz überrascht
festgestellt, dass das „Wo“, welches sie so viele Jahre beschäftigt hat, eigentlich gar keine bedeutsame Rolle spielt.
Vielmehr kam zu Tage, dass das Verpflichtungsgefühl gegenüber den betagten Familienmitgliedern in der alten Heimat sie innerlich ausbremst.
Daraufhin habe ich ein „Gespräch“ mit den beteiligten Parteien initiiert, wo meine Klientin in die verschiedenen anwesenden Charaktere schlüpfen konnte, um den Sachverhalt aus deren jeweiliger Sicht zu erörtern und final auch aufzulösen.
Diesem Durchbruch war es schlussendlich zu verdanken, dass meine Klientin jetzt gestärkt in den Kontakt geht, mit neuen Impulsen aufwarten kann und vor allem weiß, worum es eigentlich bei der Ausgangsfrage ging: „Wo möchte ich in Zukunft leben.“
Es meldet sich eine Familie mit zwei Kindern, die in einer größeren Stadt im Eigenheim lebt. Letzteres ist nicht barrierefrei und der schwerbehinderte Sohn muss für viele Wege des täglichen Lebens von den Eltern getragen werden (um exemplarisch eine pflegerische Tätigkeit aufzuführen).
Die Eltern hatten sich perspektivisch Wohngemeinschaften für junge behinderte Menschen angeschaut und haben sehr überraschend einen Wohnplatz angeboten bekommen, welchen Sie binnen 14 Tagen zusagen oder ablehnen müssen.
Das Gefühlschaos war perfekt und es galt vorliegend erstmal die verschiedenen Gefühlsanteile zu würdigen und ihren Wert für den Prozess festzustellen.
Daran anschließend haben wir verschiedene Szenarien durchgespielt, in welchen wir die Für und Wider einzeln betrachten konnten – mit Auswirkungen für die Eltern (emotional, gesellschaftlich und monetär), das Geschwisterkind und das betroffene Kind selbst.
Ich habe die Eltern mit einem großen Zuwachs an Klarheit entlassen. Die Unsicherheit und das schlechte Gewissen konnte ich ihnen selbstredend nicht nehmen, aber wir haben auf einer sehr rationalen Ebene Themen wertfrei besprechen und Lebensmodelle betrachten können.
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